Das Freispiel

„Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird. Was auch geschieht, was man auch erlebt, man hat diese Welt in seinem Innern, an die man sich halten kann.“ 1)

Astrid Lindgren

 

Das Kind besitzt die Möglichkeit im Freispiel, seinen Bedürfnissen, Fähigkeiten, Stärken und Interessen neugierig nachzugehen. Dadurch sammelt es eigene Erfahrungen und kann die Einrichtung eigenständig „erobern“.

Im Freispiel lernt das Kind Kontakt zu anderen Kindern aufzunehmen, ihr Tun zu beobachten, anderen zu helfen und gemeinsame Spielideen zu entwickeln.

Das Kind merkt, ich bin nicht allein. Es setzt sich mit Gruppenmitgliedern und Regeln auseinander und lernt im Zusammenleben, dass Rücksicht nehmen, Toleranz üben, teilen und sich durchsetzen wichtig sind. Das freie Spiel schafft Kindern die Möglichkeit, soziale Beziehungen aufzubauen und Kommunikationsfähigkeiten zu fördern. Das Freispiel bietet den Kindern Raum, Eindrücke nachzuerleben und nachzuvollziehen, positiver wie negativer Art. 2)

 

Die Rolle der pädagogischen Fachkraft im Freispiel 3)

Die Präsenz des pädagogischen Fachpersonals ist von hoher Bedeutung für das Freispiel. Dabei ist es wichtig den richtigen Platz zu wählen um alle Kinder im Blick zu haben, ihnen Hilfe anzubieten und darauf reagieren zu können. Es gibt pädagogische Aspekte, die Einfluss auf das Spielverhalten der Kinder nehmen. Dazu gehört die Selbstsicherheit der Fachkraft, die Bedeutung des Freispiels für die Fachkraft, das Vertrauen in die Kinder und die Regeln der Einrichtung.

Das Gruppenpersonal schafft geeigneten Raum für Bewegungs-, Rückzugs- und Aktionsmöglichkeiten, in denen anregende Spielmaterialien bereit stehen und diese nach Bedarf ausgewechselt werden. Im Tagesablauf sollte vom Personal genügend notwendige Zeit eingeplant werden, damit die Kinder ihren Spielprozess entwickeln können. Auch ist es unsere Aufgabe, sie im Spiel zu unterstützen, Spielimpulse zu setzten und zum Mitspielen anzuregen. Die Freispielzeit bietet auch die Möglichkeit, Bildungs- und Entwicklungsprozesse zu beobachten, zu dokumentieren und Bildungsangebote durchzuführen.

 

 

 

Copyright:
1)https://www.draussenkinder.info/draussenspiel-was-tun/wer-kann-was-tun/25-zitate, 21.01.2021

2) Berkemeier, Anja u.a.: Kein Kinderkram 1, Westermann – Verlag, Braunschweig / 2013, S.264ff

3)Berkemeier, Anja u.a.: Kein Kinderkram 1, Westermann – Verlag, Braunschweig / 2013, S.270ff